Ein Anbau ohne Erde bietet Züchtern erhebliche Vorteile. Die wichtigsten Vorteile sind das hohe Maß an Kontrolle, ein wirtschaftlicherer Wasserverbrauch und der nicht vorhandene Substratverlust (NFT). Nachteil ist jedoch, dass rezirkulierende Systeme einen höheren Beaufsichtigungsaufwand erfordern. Das liegt daran, dass es in rezirkulierenden Systemen schnell zu Veränderungen kommen kann. Der Nährstoff beeinflusst das Gewächs direkt und umgekehrt. Ein zu spätes oder unsachgemäßes Handeln wird sich sofort und in raschem Tempo negativ auswirken.
Bei rezirkulierenden Systemen muss im Gegensatz zum Anbau in Substraten, die über einen großen Nährstoff- und Wasserspeicher verfügen (z. B. Blumenerde oder Kokos), besser auf die Nährstoffzugabe und die Pflanzen geachtet werden. Da in diesen Systemen die Medien kaum oder gar keine Nährstoffe speichern, wirken sich Änderungen in der Nährlösung sofort aus. Auf solche Veränderungen reagieren stark zehrende Pflanzen unglaublich schnell; Innerhalb eines Tages kann eine gesund aussehende Pflanze durch Wassermangel verwelken. Die Pflanzen und Nährstoffe müssen daher regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf nachreguliert werden.
Gute Resultate setzen natürlich gute Nährstoffe voraus. Für die richtige Nährstoffzugabe in rezirkulierenden Systemen sind folgende Faktoren ausschlaggebend:
Bei rezirkulierenden Systemen muss das Nährstoffbecken regelmäßig kontrolliert und wenn nötig aufgefüllt oder mit frischer Nährlösung gefüllt werden. Dadurch können Mangelerscheinungen und Salzansammlungen verhindert werden.
Wie oft die Nährlösung erneuert werden muss, hängt von der Anbau-intensität und der Größe des Nährstoffbeckens ab. Das Nährstoffbecken muss mindestens 5 Liter Nährlösung pro Pflanze fassen können. Je mehr Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar sind, desto stabiler sind der EC- und pH-Wert.
Im Normalfall muss die Nährlösung nach 7 bis 14 Tagen erneuert werden. Wird dies nicht rechtzeitig getan, wird das Nährstoffgleichgewicht ernsthaft gestört. Nährstoffe wie Kalzium, Magnesium, Natriumsulfat und Chlorid häufen sich als erstes an. Dies kann geschehen, ohne dass der EC-Wert steigt!
Stickstoff und Phosphat werden zuerst aufgebraucht, wodurch es zu Mangelerscheinungen kommen kann. Diese sind deutlich an den großen, sich gelb färbenden Blättern (bei Stickstoff-mangel) oder an den violette Flecken (bei Phosphatmangel) erkennbar. Durch die Anhäufung von Natrium und Chlorid treten Wachstumsstörungen auf. Zwischen den Neufüllungen muss das Nährstoffbecken regelmäßig bis auf das ursprüngliche Niveau aufgefüllt werden. Das Auffüllen sollte erfolgen, sobald 25 bis 50% der Nährlösung im Becken aufgebraucht ist.
In Nimbin, Australien leben Frösche im Nährstoffbecken.
Es empfiehlt sich, mit einer Nährlösung nachzufüllen, die circa 50% weniger Nährstoffe enthält als die ursprüngliche Nährlösung. Falls Verdunstung ein Problem wäre, sollte lieber Leitungswasser nachgefüllt werden. Dies ist z.B. bei hohen Temperaturen und niedriger Luftfeuchtigkeit der Fall. Dadurch kann die Pflanze mehr Wasser verdunsten und wird es verhindert, dass der EC-Wert der Nährlösung übermäßig ansteigt.
Da die Nährlösung regelmäßig er neuert werden muss, kann man hier eigentlich noch nicht von geschlossenen Systemen sprechen. Mit Hilfe von Umkehrosmosefiltern können angehäufte Salze wie Natrium und Chlorid aufgefangen werden, wodurch die Nährlösung seltener erneuert werden muss.
Der Nährstofftank muss regelmäßig bis auf den ursprünglichen Füllstand aufgefüllt werden. Dies geschieht zwischen den Tagen, an denen die Nährlösung erneuert wird. Beginnen Sie mit dem Auffüllen, wenn 25-50% der Nährlösung verbraucht ist. Am besten verwenden Sie eine Lösung, die ungefähr halb so stark wie die Original-Nährlösung ist.
In Umständen, in denen Verdunstung ein Problem ist, kann der Tank am besten mit Leitungswasser aufgefüllt werden. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die Temperatur hoch und die Luftfeuchtigkeit gering ist. Auf diese Weise kann die Verdunstung leicht stattfinden, während die Leitfähigkeit er Nährlösung nicht ansteigen kann.
Da die Nährlösung regelmäßig erneuert werden muss, handelt es sich streng genommen nicht um ein geschlossenes System. Umkehrosmosefilter können verwendet werden, um angestaute Salze, wie z. B. Natrium und Chlorid, zu entfernen. Das senkt die Häufigkeit, in der die Nährlösung erneuert werden muss.