AQUA

Anbau in rezirkulierenden Systemen

Einige Dinge sollten beachtet werden, wenn Sie in einem rezirkulierenden System anbauen. Sie benötigen eine gute Wasserqualität, die richtige Nährstoffkombination und die richtige Temperatur in Ihrem Anbauraum.

Die Wasserqualität kann ein großes Problem bei der Erzielung hoher Erträge in rezirkulierenden Anbausystemen darstellen. Probleme mit der Wasserqualität sind häufig auf hohe Anteile an Bikarbonat, Natrium, Chlorid oder Schwermetalle, wie Zink, Eisen oder Mangan, zurückzuführen. Ein hoher EC-Wert des Leitungswassers kann auf hohe Natrium- oder Chloridkonzentrationen hinweisen und Probleme verursachen (EC-Wert höher als 0,75). Ein hoher Natriumund Chloridgehalt des Leitungswassers kann mit Hilfe eines Umkehrosmosefilters herabgesenkt werden.

Brunnenwasser oder Wasser aus Zinkrohren kann zu hohe Konzentrationen an Schwermetallen enthalten. Quell- und Oberflächenwasser wiederum kann organische Verunreinigungen und Pestizidreste enthalten, die das Pflanzenwachstum beeinträchtigen.

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Zusammensetzung

Bei keiner anderen Anbaumethode ist das Verhältnis zwischen den verschiedenen Nährstoffen so ausschlaggebend wie bei rezirkulierenden Systemen. Dies liegt daran, dass die Pflanze direkten Einfluss auf die Zusammensetzung der Nährlösung hat. Nicht alle Nährstoffe werden von der Pflanze gleich leicht assimiliert. Kalium (K) wird z. B. wesentlich leichter aufgenommen als Kalzium. In einer rezirkulierenden Nährlösung nimmt daher die Kaliumkonzentration schneller ab, während Kalzium sich geradezu anhäufen kann.

Ein anderer wichtiger Aspekt, der bei der Zusammensetzung der Nährlösung eine Rolle spielt, ist die verwendete Stickstoffform. Wird Stickstoff in Form von Nitrat angeboten, regt dies die Aufnahme von Kalium und Kalzium an, wobei der pH-Wert der Nährlösung steigt. Wird Stickstoff hauptsächlich in Form von Ammonium angeboten, ist das Gegenteil der Fall. Nährstoffprobleme lassen sich am leichtesten durch die Verwendung von Fertigdüngern mit einer an rezirkulierende Anbausysteme abgestimmten Nährstoffzusammensetzung verhindern.

CANNA hat dazu eine spezielle Produktreihe entwickelt: CANNA AQUA

Krankheiten und Schädlinge

Der große Vorteil von hydroponischen Anbausystemen besteht darin, dass die verwendeten inerten Substrate steril und daher keim- und unkrautfrei sind. Dies bedeutet jedoch noch lange nicht, dass in diesen Substraten keine Krankheiten auftreten können. Durch das Fehlen von konkurrierenden Mikroorganismen können sich eingeschleppte Krankheiten und Schädlinge viel schneller verbreiten und über das Umlaufwasser kann ein Krankheiten erregender Schimmelpilz alle Pflanzen befallen.

Zur Schaffung eines gesunden Mikroklimas können nützliche Mikroorganismen zugegeben werden, die den Ausbruch von Krankheiten hemmen können. Zu diesen positiven Mikroorganismen zählen unter anderem Bazillus Subtillus und Trichoderma Harazium. Diese Mikroorganismen sind in der Lage, Antibiotika und Enzyme zu produzieren, die dem Entstehen von Schimmelkrankheiten vorbeugen. Die Schimmelpilze Pythium und Fusarium sind in der Regel die in Kreislaufsystemen am häufigsten vorkommenden Krankheitserreger (Mehr Informationen dazu finden Sie im Canna- Info-Kurier “Fusarium und Pythium”).

Pythium ist ein Schimmelpilz, der über die Wurzel in die Pflanze eindringt und die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen erschwert. Bei einem Befall mit Pythium kommt es zu einer Verdickung der Wurzeln und zu einer Braunfärbung der Wurzelspitzen. Frühe Anzeichen eines solchen Befalls sind die leichte Vergilbung der Blätter und rote Blattadern. Von der Gattung Fusarium sind aggressive und weniger aggressive Arten bekannt. Bei einem Befall mit nicht aggressiven Fusarium-Arten treten Verdunstungsprobleme auf, wodurch die Pflanze schlapp herunterhängt. Aggressive Arten bewirken eine Braunfärbung der Gefäßbündel, die sich bis auf die Sprossachsen ausdehnen kann. Außerdem kommt es zu einer Verholzung des Stängelansatzes.

Gegen Pilzerkrankungen wurde bisher leider noch kein wirklich effektives Mittel gefunden. Vom Einsatz chemischer Bekämpfungsmittel wird abgeraten, da sie eine Gefahr für Produzenten, Konsumenten und die Umwelt gleichermaßen darstellen. Untersuchungen in der Schweiz haben ergeben, dass durch den falschen Einsatz von chemischen Bekämpfungsmitteln 6% von die Pflanzeproben mit Pestiziden verseucht sind! Schimmelpilze sind nur schwer zu bekämpfen, wenn sie sich erst einmal ausgebreitet haben. Daher ist es sehr wichtig, alle möglichen

Vorbeugungsmaßnahmen zu ergreifen, um einen Befall mit diesen Pilzen zu verhindern oder zu hemmen. Dazu zählen die folgenden anbautechnischen Maßnahmen: Für Pythium gilt, dass sich dieser Pilz am schnellsten bei Temperaturen über 25°C ausbreitet. Das Wachstum dieses Schimmelpilzes kann gehemmt werden, indem die Temperatur im Pflanzraum und der Nährlösung niedrig (um die 20°C) gehalten wird. Die Temperatur darf nicht unter 15°C sinken, da ansonsten die Aufnahmefähigkeit der Wurzeln zu sehr beeinträchtigt wird.

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Des Weiteren gilt, dass trockene Bedingungen ebenfalls wachstumshemmend auf Schimmelpilze wirken. Dabei ist zu beachten, dass die Luftfeuchtigkeit auch nachts nicht zu sehr ansteigen darf und eine gute Umluft gewährleistet sein muss, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zwischen den Pflanzen zu verhindern.

Eine gute Hygiene hat sich bisher noch als bestes Mittel bei der Bekämpfung von Schimmelpilzen erwiesen. Über die Kleidung und Haut können sich Pilzsporen nämlich leicht verbreiten. Bei Verdacht auf Schimmelpilze sollte es daher auch vermieden werden, von einem Raum zum anderen zu gehen. Die Verbreitung kann aber auch über infiziertes Material (z. B. Töpfe, in denen sich noch Pilzsporen befinden) erfolgen.

Deshalb sollten Sie vor Anbaubeginn für sauberes (desinfiziertes) Ausgangsmaterial sorgen! Durch gekaufte Stecklinge können ebenfalls Krankheitserreger eingeschleppt und verbreitet werden. Kaufen sie daher nur Stecklinge von verlässlichen Lieferanten oder nehmen Sie eigene Stecklinge.

Temperatur

Wichtige Voraussetzung für eine optimale Pflanzenaktivität ist die richtige Lufttemperatur. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, muss die Lufttemperatur mindestens 20°C betragen. Über 30°C können bei temperaturempfindlichen Sorten Probleme auftreten, vor allem bei einer gleichzeitig niedrigen Luftfeuchtigkeit. Um Probleme zu verhindern, muss die Lufttemperatur zwischen 20 und 30°C gehalten werden.

Die Temperatur der Nährlösung muss zwischen 20 und 25°C liegen, um eine gute Wurzelbildung zu gewährleisten. Unter 15°C nimmt die Aufnahmefähigkeit der Wurzeln rasant ab. Der Nährstofftransport in der Pflanze stagniert, wodurch es zu Ertragseinbussen kommt. Letztendlich wird nicht nur das Pflanzen, sondern auch das Wurzelwachstum beeinträchtigt (weniger Verzweigungen und Wurzelhaare). Erste Anzeichen für zu niedrige Temperaturen sind die Violettfärbung der Blattstiele, Hauptadern und Stängel.

Wenn die niedrigen Temperaturen zu lange anhalten, können auch Blattverformungen auftreten. Durch niedrige Temperaturen wird auch die Aufnahme von Nitrat, Phosphat, Magnesium, Kalium, Eisen und Mangan stark beeinträchtigt. Bei zu großen Temperaturunterschieden zwischen der Dunkel- und der Beleuchtungsphase können in dem Moment Probleme entstehen, in dem sich die

Lampen einschalten. Dann werden die Blätter nämlich erwärmt und möchte die Pflanze Wasser verdunsten. Die Wurzeln sind jedoch zu kalt, um für eine ausreichende Wasseraufnahme zu sorgen. Dadurch wird die Pflanze schlapp und kann sie verwelken. Versuchen Sie, große Unterschiede zwischen der Tages- und Nachttemperatur möglichst zu vermeiden (nicht mehr als ein paar Grad Celsius).

Die Aufrechterhaltung einer optimalen Temperatur im Wurzelbereich ist eine wichtige Voraussetzung für gute Resultate. Mit Hilfe eines Aquarium-Heizstabes mit Thermostat kann die Temperatur preisgünstig konstant gehalten werden.

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